BZ 30 - Weihnachten 1998


Flächennutzungsplan und Landschaftsplan

In unserer letzten Ausgabe versprachen wir, Sie über die Entwicklung des Landschaftsplanes und des neuen Flächennutzungsplanes weiter zu informieren. Mittlerweile haben weitere Ausschuss- und Gemeinderatssitzungen stattgefunden, in denen sich die Bürger über den Stand der Planungen informieren konnten. Institutionen öffentlicher Belange sind genauso informiert worden und haben ihre Gedanken und Vorschläge einbringen können. Allerdings nimmt die Diskussion in der Öffentlichkeit Formen an, die zu einer sachlichen Darstellung der Pläne auffordern. Nachdem seit 1996 an der Erstellung des 1. Landschaftsplanes und des neuen Flächennutzungsplanes gearbeitet wird, der Bebauungsplan Nr.2 1999 vollendet war ( An der Grüpp, Achterndieck, Ploogkamp und der östliche Teil der Gustav-Augustin-Straße, erstellt 1980 zu Uwe Arps Zeiten als Bürgermeister), stellte sich den Gemeindevertretern die Frage, wo man in Zukunft noch Bauplätze in Borsfleth ausweisen könnte. Die Gemeindevertretung diskutierte bereits seit 1999 mehrere Varianten, die alle aus den verschiedensten Gründen verworfen werden mussten. Ende 1999 ergab sich im Rahmen des Verkaufs von 3 landwirtschaftlichen Grundstücke im Büttel mit zusammen ca. 8,9ha die Möglichkeit, dem Besitzer ein Angebot zum Erwerb der Grundstücke zu unterbreiten. Die Gemeinde war nur einer der Bieter, hat sich aber am Ende mit ihrem Angebot durchgesetzt. Die jetzige Gemeindevertretung sieht auf den Flächen der 3 Grundstücke langfristig (in den nächsten 20 bis 25 Jahren) Entwicklungsmöglichkeiten im Rahmen der Baulandausweisung. Heute gibt es noch keine konkreten Baupläne; die Gemeinde Borsfleth betrachtet diese Flächen als Bevorratung von Bauland. Im neuen Flächennutzungsplan sind ein Teil von 3,5ha der 8,9ha als Bauland ausgewiesen. Im übrigen wird es selbst bei der erstmöglichen Einleitung der Bauplanung mindestens 4 bis 5 Jahre bis zum ersten Spatenstich dauern. Über die Einleitung einer Bauplanung ist im Gemeinderat noch nicht beraten worden. Weiterhin wurden Flächen im Bereich Ivenfleth als Gewerbegebiet ausgewiesen, um der Firma INDAG eine Erweiterung zu ermöglichen. Im November dieses Jahres hat die Gemeindevertretung den Flächennutzungsplan und den Landschaftsplan in die nächste Stufe des Genehmigungsverfahrens eingebracht. In den Landschaftsplan gehen all diese Änderungen mit ein - allerdings werden auch ökologische und landschaftsplanerische Aspekte mit berücksichtigt. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurde der Bereich Borsflether Außendeich als besonders geeignete Fläche für Maßnahmen- und Ausgleichsflächen im Rahmen des Verbundsystems für Naturschutz im Bereich der Störniederungen ausgewiesen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die momentane Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen nicht eingeschränkt wird - hier gilt Bestandsschutz für die betroffenen Landwirte.
Armin Stern Borsflether Dörpstheater Die Premierenvorstellung im "Aukrug" ist für Samstag, den 27. Januar 2001 geplant. Die folgenden Vorstellungstermine sind: - Sonntag, den 28.01.2001 - Freitag, den 02.02.2001 - Samstag, den 03.02.2001 und - Sonntag, den 04.02.2001. - Weitere Vorstellungen sind im März 2001 vorgesehen Die Proben und Vorbereitungen des Dörpstheaters für die 8. Spielzeit sind zur Zeit wieder in vollem Gange. Die Theatergruppe studiert in diesem Jahr den plattdeutschen Schwank "Roland shall flegen" von Hans Gnant ein. Auch die Sketschgruppe ist wieder mit von der Partie. Die 5 Damen unter der Leitung von Elke Wriedt möchten mit dem plattdeutschen Kurzstück "De Feudelswingers" das Publikum erfreuen Ab 02. Januar 2001 sind Eintrittskarten für alle Veranstaltungen im "Aukrug" bei Thorsten Brüggmann erhältlich. Wir empfehlen allen interessierten Borsflether Bürgern, sich gleich Anfang Januar Karten zu sichern, da sie begrenzt und erfahrungsgemäß schnell vergriffen sind. Das Dörpstheater freut sich schon auf die neue Spielzeit und auf ihr treues, begeisterungsfähiges Publikum. Heike Dose Spende statt Feier Unverhofft kommt oft - ein Schnack, der am 12. Oktober 2000 den Kindern der Borsflether Kindergärten und ihren Betreuern Anlass zu einer kleinen Feierstunde gab. Der Grund - eine Pensionierung, allerdings nicht im Kindergarten, sondern bei der Sparkasse in Steinburg. Deren langjähriger Leiter der Filialdirektion Krempe Dietmar Wriedt ging nach 44-jähriger Tätigkeit im Sparkassenbereich in den Ruhestand. Nun würde ein jeder, nach einer so langen Zugehörigkeit zu einer Firma, eine Verabschiedung mit Kollegen und Freunden gerne feiern. Dietmar Wriedt besann sich eines Anderen - er verzichtete zu Gunsten eines guten Zweckes auf eine offizielle Verabschiedung. Statt dessen stellte die Sparkasse in Steinburg Dietmar Wriedt den Betrag von 4800DM als Spende zur Verfügung. Dietmar Wriedts soziales Engagement verteilte sich auf die 4 Kindergärten in Borsfleth und Krempe, also an den Orten seines beruflichen und privaten Wirkens. So kam es, dass Dietmar Wriedt zu einer Rundreise durch die Kremper Kindergärten "Am Freibad" und "Birkenweg" sowie die beiden Borsflether Kindergärten an der "Rotdornallee" und "Lebenshilfe im Pastorat" startete. Er besuchte die beiden Borsflether Kindergärten am 12. Oktober 2000. Gemeinsam begrüßten die Kinder beider Kindergärten Dietmar Wriedt mit einem Lied, bevor es zur anschließenden Scheckübergabe kam. Beide Kindergärten erhielten einen Scheck über 1200DM. Für soviel Engagement ein herzliches Dankeschön an Dietmar Wriedt. Armin Stern Leserbrief Im Winter 1992/93 bin ich zuerst im kleinen Außendeich gewesen und habe am Wegesrand die abgebrochenen und abgewehten Äste von den Bäumen aufgesammelt. Die meisten aber lagen in den Gräben rechts und links des Weges. Es war ziemlich mühsam, sie da heraus zu holen, da an manchen Stellen recht viele und große Äste lagen. Ich habe sie dann mehrfach durchgesägt und in meine Handkarre gestapelt. Dann habe ich die meistens recht voll geladene Karre nach Hause gezogen und das Holz in einem Schuppen gelagert. Wir heizen ja noch mit Holz und Briketts in einem Herd und zwei Öfen. Ich habe somit bei kaltem Winterwetter 2 Dutzend Karren aus den Gräben herausgeholt, denn es war ja auch kein schöner Anblick mehr für die Spaziergänger des Weges. Auch das Wasser konnte wieder besser durch die Gräben fließen. Im Winter 1993/94 habe ich dann im Bereich der großen Stöpe die Gräben leer geräumt. Auch beim Sportplatz bin ich gewesen und habe dann die volle Karre mühsam den Deich hochgezogen. Im Winter 1994/95 wurde dann von mir hier vorne der Eltersdorfer Weg von vielen Ästen im Graben auf der rechten Seite befreit. In den letzten 5 Jahren war ich auch vereinzelt 'mal am Altendeich, Borsflether Wisch und am Elters-dorfer Weg von Schüder bis kurz vor Krempe. Nach eigenen Notizen habe ich somit ganze 46 Handkarren in den 8 Jahren mit Ästen nach Hause geschafft. Es sind gut 12 Kubikmeter gewesen. Alle Landwirte und die Gemeinde Borsfleth können sich über diese Arbeit freuen, sonst müssten diese die Äste selber beseitigen, oder sie wären dort verfault. Mit freundlichem Gruß Manfred Timm Wo sind sie geblieben? Wie wir uns erinnern, fand anlässlich des Dorffestes am Freitag, dem 21. Juli am Kesseldeich ein Luftballonstart statt. Da stellt sich ja die Frage:"Wo sind sie geblieben?" - die Borsflether Luftballons. Hier folgen nun die absoluten Gewinner: Soltau, Bergen, Doren, Moisburg, Fintel, Witzendorf, Drestedt und Neuwulmstorf. Mario Mester Der Elternbeirat beschließt ...(Weiteres und Amüsantes aus dieser Zeit) 1946 nach längerer Aussprache, dass er auf die Eltern einwirken will und dass auch die Kinder durch die Lehrer dazu angehalten werden sollen: 1. Bei eintretender Dunkelheit soll kein Kind mehr draußen spielen, 2. Der Kinobesuch im Dorf um 20.00 Uhr ist für Schulkinder verboten, 3. Höflichkeit der Kinder soll bei jeder Gelegenheit gefordert und immer wieder gelehrt werden. Auch soll beim Gruß die Kopfbedeckung durch die Jungen abgenommen werden und die Mädchen sollen den Knicks wieder lernen! Michael Boldt Bericht von der LSE Amt Herzhorn Mein folgender Bericht beschränkt sich auf Aussagen zur Gemeinde Borsfleth. In Borsfleth wurden folgende Projekte für eine Umsetzung in einer nachfolgenden Dorfentwicklung vorgeschlagen (siehe auch BZ 33): Für den gesamten Amtsbereich Herzhorn und Glückstadt soll ein Radwanderwegenetz mit 3 Rundtouren ausgewiesen werden. Die Route 1 führt durch Borsfleth und zwar durch die Ortsteile und Straßen Ivenfleth, Dorfstraße, Schulstraße, Carl-Lensch-Straße, Im Kloster, Wischdeich, Borsflether Wisch und Eltersdorfer Weg bis nach Krempe. Auf dieser Route soll auf Borsflether Sehenswürdigkeiten (Jachthafen, Verlathschleuse, Kirche, Pastorat und altes Schulhaus), Gaststätten ("Zur Störmündung" und "Zum Aukrug") und Einkaufsmöglichkeiten ("Krämer ut Borsfleth", "Zur Alten Schmiede" und Ferienhof Hellmann) durch Beschilderung hingewiesen werden. Um das zukünftige touristische- und Freizeitangebot in Borsfleth zu verbessern, soll ein Ausbau für das Wasserwandern mit Kanus und Paddelbooten in der Krempau erfolgen. Folgende Maßnahmen sollen dafür durchgeführt werden: - Anlegestelle und Rastplatz in Borsfleth - Beseitigung des ehemaligen Wehres "Borsflether Mühle", um eine Durchfahrt nach Krempe zu ermöglichen - Anlegestelle und möglicher Kanuverleih an der IG-Metallscheune in Borsfleth, Eltersdorf 5 Für den Jachthafen in Ivenfleth soll eine befestigte Zufahrt geschaffen werden und eine Erweiterung der Liegeplatzanlagen hergestellt werden. Um die alte, ortsübliche und historische Bausubstanz zu erhalten, sollen Reetdachsanierungen mit 40% und Fassadensanierungen mit 30% bezuschusst werden. Aus der Gemeinde Borsfleth liegen zur Zeit 12 Anträge mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 450 000,-DM vor (Amtsweit 88 Anträge mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 3,2 Millionen DM). Ein Leitprojekt der LSE ist die IG-Metallscheune auf dem Grundstück Eltersdorf 5. Hier soll ein Innenausbau erfolgen mit Internet-Cafe mit 6 PC. einem größeren Veranstaltungsraum mit Bühne, ein gemütlicher Aufenthaltsraum, Bastelecke, Musikraum, Mehrzweckraum und sanitäre Anlagen. Die Scheune soll nach dem Ausbau für Jugend- und Kulturveranstaltungen genutzt werden. Hierzu wurde ein Förderverein gegründet. Als erste Maßnahme soll das Internet-Cafe mit 6 PC geschaffen werden und der Lehmfußboden im Veranstaltungsraum soll durch Fliesen ersetzt werden. J. Dittmer Bericht der Borsflether Johannisgilde Die Geschäftsjahre 1999 und 2000 verliefen für die Johannisgilde sehr erfreulich. Die Gesamtversicherungssumme konnte weiter erhöht werden und die Mitgliederzahl ist im Distrikt Borsfleth um 12 Mitglieder gestiegen. 20% aller Haushalte in Borsfleth haben zur Zeit ihren Hausrat bei der Borsflether Johannisgilde versichert. Der Rücklagenstand der Gilde konnte in den letzten 5 Jahren von 140 000,- DM auf 230 000,-DM erhöht werden. Die Johannisgilde bietet allen Borsflethern den Versicherungsschutz für: Hausratversicherung VHB92, Schutz für ihren gesamten Hausrat einschließlich Wertsachen zum Wiederbeschaffungswert gegen Feuer, Einbruchdiebstahl, Raub, Leitungswasser und Sturmschäden; zum Beispiel: Versicherungssumme 100 000,-DM zu 1,6%o inkl. 14% Versicherungssteuer = 182,40 DM Jahresbeitrag. Für alle Jahresbeiträge wurde in den letzten 3 Jahren ein Rabatt von 10% gewährt. Bei dem sehr guten Rücklagenstand der Gilde kann dieses auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Die Arbeit wird ehrenamtlich geleistet und von einer Vertauensperson in Ihrer Region betreut. Die Schadensregulierung erfolgt unbürokratisch und spontan. Die Borsflether Johannisgilde hat eine alte Tradition in Borsfleth, die bis in das Mittelalter reicht. Das alte Wort "Gild" bedeutet Vergeltung, sinngemäß Wiedergutmachung auf Gegenseitigkeit. Die Gilde ist eine Genossenschaft, die ihre Mitglieder durch moralische und rechtliche Verpflichtungen zu einer brüderlichen Gemeinschaft verbindet. Alle Borsflether, die ihren Hausrat bei der Borsflether Johannisgilde versichern lassen wollen, wenden sich bitte an den Ältermann Peter Mohr, Büttel 62 oder an den Geschäftsführer Johann Dittmer, Eltersdorf 5. J. Dittmer Wussten Sie schon,... ...dass die Borsflether Totengilde von 1923 auch Neubürger in die Gilde aufnimmt? Sie ist immer noch aktiv und pflegt die alte Tradition. Doch leider wird die Mitgliederzahl von Jahr zu Jahr weniger da Neuzugänge fehlen. Die Gilde ist eine Familienversicherung und beruht auf Gegenseitigkeit. Es werden je nach Bedarf Umlagen gesammelt bzw. nach Vorlage einer Abrufvollmacht vom Konto abgebucht. Dies geschieht ca. zweimal im Jahr. Der Betrag ist sehr gering. In einem Sterbefall zahlt die Gilde 250,- DM für einen Erwachsenen und das sofort ohne größere Umstände. Wenn Sie Interesse haben, als Neu- oder Altbürger diese Tradition zu fördern und aufrecht zu erhalten, erteilt Ihnen gern Auskunft: Karl-Jürgen Bestmann Borsflether Büttel 28 04824/513 oder Werner Köhler Schulstr. 9 04824/790 ...dass der Borsflether Gesangverein im Jahre 2001 sein 125jähriges Jubiläum feiert? Der Verein wurde im Herbst 1876 als Männerchor gegründet. Es schlossen sich einige sangesfreudige Herren zusammen und wählten einen Schullehrer als Dirigenten. Damals hatte Borsfleth noch eine eigene Schule und Lehrer, die musikalisch begabt waren. Sie gaben den Ton mit Geige oder Klavier an. Gesungen wurde im Gasthaus. Es gab damals mehrere in Borsfleth. Jedoch wurde meistens "Zur Verlathschleuse" bei Ruhser gesungen. Die Anteilnahme der Bevölkerung an den Sängerfesten war sehr groß. Der ganze Ort wurde zu solch einem Fest geschmückt. Blumenschmuck an den Haustüren, Girlanden über die Straßen waren die Regel. Beim Umzug durch die Straßen waren ebenfalls geschmückte Kutschen für die Älteren dabei. Der jährliche Sängerball war das größte Fest im Jahr für die Bevölkerung Borsfleths. Diese Tradition ging bis ziemlich in die Neuzeit. Dann wurden die Sänger weniger, die Schule wurde aufgelöst, Lehrer als Dirigenten gab es nicht mehr und es ist schwer, heutzutage einen Chorleiter zu finden und wenn dann nur gegen gute Kasse. Man kam zu dem Entschluss, dass jeder Sänger seine Ehefrau, Partnerin oder Freundin jedoch auch neue Interessenten/innen mitbringen möge und so entstand der Borsflether gemischte Chor. Der heutige Bestand an Sängerinnen und Sängern liegt bei 19 Frauen und 10 Männern dazu 20 bis 25 fördernde Mitglieder. Der Borsflether Chor ist mit einem französischen Chor aus Pleuville befreundet. Alle 2 Jahre finden gegenseitige Besuche statt und die Freundschaften werden gepflegt. Im Jahre 2001 werden die Borsflether Sängerinnen und Sänger wieder nach Pleuville reisen, um dort die Gemeinschaft zu vertiefen. Zum 125jährigen Jubiläum im nächsten Jahr soll ein Empfang in Form eines Kommerses mit Abordnungen einiger Vereine stattfinden. Ein Fest im größeren Rahmen ist leider aus Platzgründen nicht möglich. Wer Lust und Interesse hat - ob weiblich oder männlich - im Verein aktiv mitzuwirken ist herzlich willkommen. Ansprechpartner bzw. Auskunft erteilen: Werner Köhler, Schulstr. 9 oder Renate Kliemann, Ploogkamp 1. W. Köhler Vor 50 Jahren: Letzter Schulneubau Am 07.06.1950 erfolgte der erste Spatenstich für den Bau der neuen Schule in der Rotdornallee. Am 06.07.1950 war dann die Grundsteinlegung, die Einweihung erst am 17.08.1951. In den Grundstein wurde eine Flasche mit dem zur Zeit gültigem Geld und einer Urkunde eingemauert. Der Text dieser Urkunde schildert sehr gut die Situation zur damaligen Zeit in unserer Gemeinde und soll hier wiedergegeben werden: "Nachdem im zweiten Weltkriege 1939 - 1945 die Hitlerdiktatur versagte, die Russen bis zur Elbe vordrangen und im Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation erfolgte, ergoss sich ein großer Strom Flüchtlinge und Vertriebene aus dem Gebiet östlich der Elbe über Westdeutschland, besonders nach Schleswig-Holstein und Niedersachsen. So stieg auch die Einwohnerzahl in Borsfleth innerhalb weniger Wochen von ca. 600 auf 1400, ebenso stieg die Zahl der Schulkinder von 80 auf 256. Deshalb musste die Zahl der Lehrerstellen von 2 auf 4 erhöht werden. Da in unserem Schulhause nur 2 Klassenzimmer und in der Gemeinde keine passenden Räume vorhanden waren, musste der Unterricht in zwei Schichten durchgeführt werden. Da dies ein unhaltbarer Zustand war, musste man sich mit dem Gedanken eines Schulneubaus vertraut machen. Nach der Währungsreform 1948 hob sich die westdeutsche Wirtschaft, dadurch standen wieder Baumaterialien zur Verfügung; da beschloss der Gemeinderat im Herbst 1949 den Neubau dieser Schule. Die besonders schwierigen Verhandlungen mit der Landesregierung über Kredite und Vergabe der Bauarbeiten verzögerte den Anfang, so dass erst jetzt nach ¾ Jahren mit dem Bau begonnen werde konnte. Auch jetzt sind die Schwierigkeiten noch nicht ganz behoben. Der Gemeinderat beschloss, die Maurer- und Zimmerarbeiten an die Firma Fr. Peters-Borsfleth zu vergeben, die zwar nicht das billigste Angebot gemacht hatte, aber in der Gemeinde dafür bekannt ist, dass ihre Arbeiten solide und dauerhaft sind (siehe altes Schulhaus). Die Regierung lehnt dies ab. Der Gemeinderat als Träger des Bauvorhabens glaubt, das Recht dazu zu haben, die Vergabe der Arbeiten nach eigenem Ermessen durchführen zu lassen und hat die Firma Peters beauftragt mit dem Bau zu beginnen. Und somit ist heute durch den Maurerpolier Johannes Harder der Grundstein zum neuen Schulhause gelegt worden. Die Kosten des Baues sind mit 101000 DM berechnet worden. Die Zeichnungen, Berechnungen und Bauaufsicht führen die Architekten Kempe und Wiebe, Itzehoe, durch. Der Gemeinderat glaubt, dass mit der Anlage dieses Kapitals, das in dieser schweren Zeit eine empfindliche Belastung für jeden einzelnen Bewohner der Gemeinde ist, doch ein guter Zweck erfüllt wird, denn dieses Opfer kommt unseren Kindern zugute. Mögen die Kinder, die diese Schule verlassen, aufrechte Menschen werden, die jeder Situation gewachsen sind. Mögen sie sich ihrer Pflicht den Mitmenschen gegenüber bewusst sein, aber auch den Mut besitzen, ihr Recht zu verteidigen. Bürgermeister im Ort ist Hinrich Bestmann. Zum Gemeinderat gehören: Hinrich Bestmann, Hans Siemen, Otto Schlüter, Heinrich Seismann, Fritz Peters, Julius Bratzke, Heinrich Sturm, Wilhelm Eggers, Fritz Niedfeldt, Georg Aschmons. Die Bauaufsicht liegt in den Händen von Georg Peters, Richard Mohr, Rudolf Habermann. Zur Zeit sind als Lehrkräfte an der Schule tätig: Schulleiter Fritz Hartwich aus Königsberg/Pr. (6.,7. ,8.Jahrg.)., Gustav Möser (5.+6.Jahrg.), Otto Renz (3.+4.Jahrg.), Fritz Adloff aus Lablaiken Kr. Labiau (1.+2.Jahrg.). Schulrat ist Peter Sothmann. An Geld ist im Umlauf: Aus Kupfer 1+2 Pfennigstücke, aus Bronze 5+10 Pfennigstücke, aus Nickel 50 Pfennigstücke, aus Papier 1, 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Markscheine mit amerikanischem Format. Borsfleth, den 6.Juli 1950 gez.: Bestmann, Siemen, Habermann, Otto Renz, Hartwich, G. Peters, Johs. Harder" Nach Auflösung der Borsflether Schule 1973 wurde die "Neue Schule" verkauft. Sie wird heute als Wohnhaus genutzt. Michael Boldt Wir wünschen allen unseren Lesern eine frohe Weihnacht und einen guten Start in das nächste Jahrtausend! Willkommen 2001!

Neuer Kindergarten

Die Würfel sind gefallen. Borsfleth wird im Frühsommer 1999 einen neuen zweigruppigen Kinder-garten erhalten. Vorausgegangen waren eingehende Beratungen, die am 24. November 1998 mit der Vergabe des Neubaus an einen Generalunternehmer im Rahmen einer Gemeinderatssitzung ihren Abschluss fanden.
Auslöser der umfangreichen Planungen waren interessierte Eltern, die im Frühjahr 1997 im Gespräch mit Gemeindevertretern versuchten, den gesetzlich verankerten Anspruch auf einen Kindergartenplatz ab 01.01.1999 innerhalb unserer Gemeinde zu klären. Ausschlaggebend war auch der Bedarf an Kindergartenplätzen. Dieser steigt in den nächsten Jahren auf ca. 37 Plätze, damit ist der heutige Kindergarten im Pastorat zu klein geworden. Nach intensiven Gesprächen mit der Kirchengemeinde wurde Ende Juni 1998 der Weg für einen kommunalen Kindergarten geebnet. Die anschließenden Untersuchungen der Gemeindevertreter schlossen umfangreiche Besichtigungen anderer Kindergärten ein. Sie führten zu einem klaren Bild des neu zu bauenden Kindergartens. Hell und freundlich, auf die Bedürfnisse einer kleinen Gemeinde wie Borsfleth ausgerichtet, lauteten die Zielvorgaben der Gemeindevertreter. Nach einer Ausschrei-bung im Oktober 1998 wurde aus 8 Bewerbern die Firma XYZ ausgewählt, das Projekt umzusetzen. Unser neuer Kindergarten wird seinen Platz zwischen neuem Feuerwehrgerätehaus und Rotdornallee finden. Die Zufahrt erfolgt über die Schulstraße und den Schulhof, damit wurde gleichzeitig das Parkplatzproblem gelöst.
Die Kosten des Neubaus belaufen sich auf ca. 550 TDM, dazu kommen noch die Kosten für die Ges-taltung der Außenanlagen und die Einrichtung des Kindergartens. Die Gemeinde rechnet mit Gesamtkosten zwischen 700 - 750 TDM.


Bücherei

Die Bücherei ist wie seit Jahrzehnten immer noch am Dienstag von 14:00 - 16:00 Uhr sowie von 19:00 - 19:30 Uhr geöffnet. In den Schulferien bleibt die Bücherei jedoch geschlossen. Eintritt und Leihgebühr sind auch noch immer frei und Säumniszuschläge werden nicht erhoben. Damit ist die Borsflether Bücherei eine der wenigen Büchereien, die das von sich behaupten kann. Es gibt ständig eine Menge neuer Bücher, wobei auch auf junge Leser verstärkt Rücksicht genommen wird. Hier noch etwas Statistik, um die positive Entwicklung der letzten Jahre aufzuzeigen:

An jedem Ausleihtag kamen:

  • 1995 - 5,4 Besucher und liehen 23,0 Bücher aus
  • 1996 - 7,9 Besucher und liehen 32,4 Bücher aus
  • 1997 - 9,0 Besucher und liehen 43,0 Bücher aus.
Wir hoffen, dass diese Entwicklung weiter anhält.
Traute und Michael Boldt


Reinigungspflicht

Die Gemeinde weist nochmals auf die bestehende Reinigungspflicht gemäß der geltenden Satzung über die Straßenreinigung in der Gemeinde Borsfleth hin. Die wichtigsten Passagen als Auszug, die Satzung kann beim Amt Herzhorn oder beim Bürgermeister eingesehen werden.
Die zu reinigenden Straßenteile sind an jedem Sonnabend uns an jedem Werktag vor gesetzlichen Feiertagen - im Winterhalbjahr bis 17 Uhr - im Sommerhalbjahr bis 19 Uhr zu säubern. Zu reinigen sind im geschlossenen Ortsbereich die Gehwege, die begehbaren Seitenstreifen, die Radwege (auch soweit deren Benutzung für Fußgänger geboten ist), die Rinnsteine und Gräben.
Nach 20 Uhr entstehendes Glatteis ist bis 8 Uhr des folgenden Tages, in der Zeit von 8 bis 20 Uhr entstehendes Glatteis so oft wie erforderlich unverzüglich zu beseitigen; dies gilt auch für Glätte, die durch festgetretenen Schnee entstanden ist. Schnee ist in der Zeit von 8 bis 20 Uhr unverzüglich nach beendetem Schneefall zu entfernen, nach 20 Uhr gefallener Schnee bis 8 Uhr des folgenden Tages.
Straßen, an denen keine ausgebauten Fußwege vorhanden sind, und die Gehwege sind in einer für den Fußgängerverkehr erforderlichen Breite von Schnee frei zu halten und bei Glätte (mit abstump-fenden Mitteln) zu streuen.
Der Bürgermeister


Auszug aus dem Tagebuch von Pastor Gerber. Er war von 1878 - 1894 Pastor in Borsfleth.

Das Pfarramt in Borsfleth (1878 - 1894) "Die Versetzung nach Borsfleth war mir namentlich deswegen so willkommen, weil sie meine Fanny und mich in die Nähe unserer lieben Verwandten brachte." (Es folgt eine Aufzählung der Verwandtschaft in Glückstadt und Krempe und eine Betrachtung der finanziellen Situation.) "Dann erhielt ich auch nicht bloß Gratulationen zu meiner Beförderung, man condulierte mir auch. Die Borsflether Gemeinde stand im Rufe großer Unkirchlichkeit. Damit stand es nun nicht völlig so schlimm als ich erwarten mußte. Unter meinem Vorweser (Vorgänger Probst Schetelig) freilich war der Kirchenbesuch in den letzten Jahren fast auf nichts reduziert, im ersten Jahr aber konnte ich durchaus nicht klagen. Später aber machten sich die Einwirkungen des sogenannten Menschenmarktes in Krempe, wo am Sonntagmorgen aus den umliegenden Kirchspielen alles zusammenströmt, nur zu sehr fühlbar, um so mehr, weil die Einwohner des Kirchdorfs selbst, fast alle sozialistisch infiziert, die Kirche so gut wir gar nicht besuchten." (Auf dem Kremper Menschenmarkt konnte man kaufen und verkaufen aber auch Knechte und Mägde mieten). Dennoch war der Prozentsatz der Kirchgänger bei mir nicht schlechter als in den anderen Marschkirchspielen. Es kam aber ein anderer Übelstand dazu. Seit langer Zeit war in Borsfleth eine Reihe von Mißbräuchen eingerissen, an denen mein Vorgänger nicht hatte rühren mögen. Der Rechnungsführer waltete im Schul- wie im Kirchenwesen als souveräner Herr, so daß die Rechnungen nicht einmal von allen Mitgliedern der Kollegien unterschrieben wurden, die Kirchhofslegate wurden nicht ordnungsgemäß verwaltet, der Kirchhof war der Spielplatz der Schuljugend und die Leichenreden wurden fast immer in unwürdiger Weise in den Wirtshäusern gehalten, so daß in den Stuben die Gesangbücher zwischen den Weingläsern lagen, während der Prediger mit dem Sarg und den Chorknaben allein auf der Diele stand. Es war keine angenehme Aufgabe, auf Abstellung aller dieser Mißbräuche und auf Hebung Kirchlichkeit einzuwirken, besonders in einer Landgemeinde, wo alles so am Alten hängt. Ersteres gelang mir indessen über Erwarten. Anstatt des Kirchhofes ward der Schuljugend die Einfahrt meiner Hofstelle als Spielplatz angewiesen. Die Leichenreden wurden in der Kirche gehalten, indem man den Sarg vor die Stufen zum Hauptgange setzte, nur im Dorf selbst gab es mitunter noch eine Parentation (Beerdigungsfeier) im Hause und ganz selten einmal eine Grabrede. Auch im Rechnungswesen ward die Ordnung wieder hergestellt. Wenn man nun aber schon über alle diese Neuerungen nicht so gut gestimmt war, so nahm man es erst recht übel, daß ich Versuche machte, wenn auch sehr gelinde, auf die Kirchlichkeit der Ältesten und Gemeindevertreter einzuwirken. Als ich dies in der Folge als völlig nutzlos aufgab und man sich allmählich von der Zweckmäßigkeit der eingeführten Neuerungen überzeugte, besserte sich die Stimmung wieder, während ich in den ersten Jahren mit viel Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Die wurden noch vermehrt durch eine Reihe von Pietisten (Vertreter einer schwärmerischen, oft starren ev. Frömmigkeit) - von den anderen "Heilige" genannt, die durch fremde Einflüsse gegen mich als einen Prediger freier Richtung aufgehetzt, manches aus meinen Predigten falsch verstanden. Diese Leute aber, die mit sehr wenigen Ausnahmen aufrichtig fromme Leute waren, gehörten, als sie mich erst näher kennen lernten, zu meinen besten Freunden und Kirchgängern."


Unser Dörpstheater - ein Blick hinter die Kulissen

Zum 6. Mal öffnete sich im November der Vorhang im "Aukrug" und es hieß wieder einmal: "Hüüt is Dörpstheater bi uns in Borsfleth!" Die Theaterleute hatten das ganze Jahr über im Gemeindehaus kräftig geprobt, um den plattdeutschen Dreiakter "Mettwurstbrod un Kaviar" aufführen zu können. Am Anfang hieß es dabei: "Männer gesucht!", denn es mangelte wieder einmal an männlichen Darstellern. Schließlich konnten dann aber vier neue Spieler und eine Souffleuse "engagiert" werden, die Rollenbesetzung stand und dann ging es richtig los... Texte lernen, Kulissen tapezieren, Bühnenbild fertigen, Kostüme zusammentragen, Eintrittskarten drucken, Plakat entwerfen, Programmheft erstellen, Aufführungsgenehmigung einholen und immer wieder proben, ab Oktober 2 x wöchentlich. Es ist nicht zu verhehlen, dass es dabei zwischenzeitlich auch einige Probleme zu bewältigen gab, schließlich haben 13 Leute 13 Meinungen, die alle unter einen Hut gebracht werden mussten. Aber mit Kompromißbereitschaft, Improvisationstalent und Teamgeist haben wir alle Hindernisse ü-berwunden! Ende Oktober trafen wir uns bei Thorsten Brügmann zum alljährlichen Vorbereitungstreffen und am 10. November war es dann endlich soweit, die Bühne wurde im "Aukrug" aufgebaut (eine echte Kno-chenarbeit für die Männer) und das große Kribbeln im Bauch setzte ein. Drei Abende konnte die Gruppe auf der "richtigen" Bühne proben, dann war Premierentag!
Vor der Bühne saßen 100 erwartungsvolle Zuschauer, hinter der Bühne herrschte - wie immer- ein mittleres Chaos... diverse Klappkästen mit Kleidung, jede Menge Requisiten, Schminkutensilien, Tisch mit "Beruhigungs"getränken, Klappstühle und mitten dazwischen 11 aufgeregte Darsteller, ständig auf der Suche nach ihrem Textbuch und allen möglichen Sachen. Und das alles spielte sich auf engstem Raum ab, denn schließlich war hinter der Bühne rundherum nur ein guter Meter Platz. Kurz bevor sich der Vorhang öffnete, meinte jeder, seinen Text vergessen zu haben und unbedingt noch mal aufs "Örtchen" zu müssen. Das Herz pochte wie wild und man fragte sich: "Warum tue ich mir das nur jedes Jahr wieder an?" Die Antwort auf diese Frage hatte man nur wenige Augenblicke später: In eine andere Rolle schlüpfen, einmal ausbrechen aus dem festgelegten Alltag, einmal ganz jemand anderes zu sein, das ist es, was den Reiz ausmacht. Dazu noch in die vergnügten, lachenden Gesichter der Zuschauer zu sehen, die uns mit ihrem Applaus kräftig unterstützen, das ist Freude pur! Da war alle Aufregung schnell vergessen, kleine Patzer wurden von Publikum schmunzelnd überspielt und unsere Souffleuse half uns auch über so manchen Aussetzer hinweg. So brachten wir auch diesmal wieder alles gut über die Bühne und konnten uns anschließend, ganz relaxed, den Sketch der Borsflether Sketchdamen ansehen, die dabei bestimmt genauso aufgeregt waren, wie wir zuvor! Ein musikalischer Beitrag rundete das Programm dann ab, der kräftige Schluss-applaus des Publikums war unser schönster Lohn! Feucht fröhlich klang der Abend für die Theaterspieler dann aus, und alle waren sich einig: Theater spielen ist und bleibt für uns die schönste Nebensache der Welt!
Und weil es so schön war, spielten wir im November gleich noch vier Mal und für Ende Januar 1999 sind weitere fünf Aufführungen vorgesehen.
Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle bei all denen, ohne deren Unterstützung die Aufführungen in dieser Form und Größenordnung nicht stattfinden könnten. Wir denken dabei in erster Linie bei der Gemeinde Borsfleth für die kostenlose Überlassung des alten Spritzenhauses als Unterstand für die Requisiten und des Gemeinderaumes für die Übungsabende; bei Thorsten Brügmann für den Saal und die Durchführung des Kartenvorverkaufes; bei Dieter Voss und Dirk Horns für ihre " tatkräftige" Unterstützung beim Bühnenauf- und abbau, und nicht zuletzt bei unseren Ehepartnern , Lebensgefährten und Familien für ihr Verständnis für unser doch sehr zeitintensives Hobby.
Borsflether Dörpstheater
Heike Dose, Spielleiterin


Heimatkundeunterricht - (TEIL 6)

Zur Erinnerung: Wir veröffentlichen ein Manuskript des Borsflether Lehrers Bielenberg. Es diente als Vorlage für seinen Heimatkundeunterricht. Er war von 1900 bis 1932 Lehrer in Borsfleth.
Aus der neueren Zeit von Ivenfleth
Der Ort Ivenfleth und seine Umgebung bieten außer der Geschichte des Klosters auch noch mancher-lei Historisches. Das Pastoratgrundstück am rechten Mündungsufer des Flethes heißt noch jetzt die Schanze. Hier legte einst Graf Pentz, der Kommandant von Glückstadt - ein außerehelicher Sohn Christian IV. - im Jahre 1644 im Schwedenkriege eine Schanze an, die jedenfalls mit Kanonen besetzt wurde, um einem schwedischen Einfall zu begegnen. Und an der Biegung des Elbdeiches in der Nähe der Störmündung wurde im Napoleonischen Kriege, als Dänemark ein Bundesgenosse des Korsen war, im Jahre 1813 eine Schanze gebaut, die sogenannte Ivenflether Batterie. Sie war mit 10 Geschützen armiert und trat mehrfach in Tätigkeit, wenn englische Kriegsschiffe sich vor der Störmündung zeigten. Am 16. Dezember 1813, während der Belagerung Glückstadts durch Russen, Preußen und Engländer entspann sich hier ein Gefecht (siehe auch Borsflether Zeitung Nr. 18). Die dänische Besatzung mußte der Übermacht weichen, die längs dem Elbdeiche von Borsfleth und gleichzeitig über den Sperforkenweg vordrang. Die Kanonen wurden vernagelt (unbrauchbar gemacht) und den Deich hinuntergestürzt. Die Dänen büßten 2 Tote, 7 Verwundete und 2 Gefangene ein. Auch der 2. Dorfkrug, die jetzige Kühlsche Wirtschaft, hat seine Geschichte. Vor 30 Jahren lag das Wohngebäude noch mit der Gastwirtschaft am Deiche. Von der Gaststube führte eine Treppe nach einer erhöhten Stube, von der man früher über den Deich hinweg die Schiffe auf der Elbe fahren sehen konnte. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts blühte hier der Schmuggelhandel. Die Königsstadt Glückstadt und die freien Marschen hatten sich mit der Zeit manche Zollprivilegien erworben, die die anderen Städte, wie Krempe und die Geest nicht hatten, so daß diese "keine Geschäfte machen konnten". Darum wurden unverzollte Waren heimlich mit Unterstützung der Bauern und Kätner durch die Marsch nach der Geest geführt, obwohl in der Störmündung das dänische Wachtschiff "Flora" lag und in Wewelsfleth (Störort) ein Zollhaus war. Da soll die hochgelegene Stube der Kühlschen Wirtschaft den Schmugglern einen vortrefflichen Ausguck gegeben haben, um den Zollaufsehern ein Schnippchen zu schlagen. Vor dem Eingang der Gastwirtschaft stand die jetzt noch vorhandene prächtige 300jährige Linde, die jedenfalls viele Erlebnisse berichten könnte, wenn sie erzählen könnte. Ivenfleth ist die historische Ecke Borsfleths und der Krempermarsch. (Fortsetzung folgt)


Bericht aus der Feuerwehr

Nach den beiden Großeinsätzen im Jahre 1997 gab es glücklicherweise für die Borsflether Feuerwehr in diesem Jahr bislang keine schwierigen Einsätze. Die Borsflether Feuerwehr ist in 2 Löschgruppen eingeteilt. Jede Gruppe übt im Sommer 5 mal an technischen Geräten. 3 bis 4 mal jährlich führt die gesamte Wehr taktische Übungen an brandgefährdeten Objekten durch - zum Teil mit benachbarten Wehren. In den Wintermonaten halten wir 3-4 Versammlungen ab, um die vorgeschriebenen Regularien zu erfüllen, unsere technische Einrichtung zu pflegen und um die Kameraden über die neuesten Sicherheitsbestimmungen zu unterrichten. Damit die aktuellste Dienstbekleidungsvorschrift des Landes erfüllt wird, werden in diesem Winter Arbeitshosen mit reflektierenden Warnstreifen angeschafft. Auch die Kameradschaftspflege kommt in der Wehr nicht zu kurz. Neben 2 Grillabenden wird traditionell am 1. Sonnabend im November unser Kameradschaftsabend veranstaltet. An öffentlichen Veranstaltungen organisierten wir in diesem Jahr das Spiel ohne Grenzen sowie den beliebten Laternenumzug. Seit 3 Jahren bilden wir Borsflether Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren in Zusammenarbeit mit der Jugendwehr Krempe als Feuerwehrnachwuchs aus; z.Z. sind es 10 Jugendliche aus Borsfleth. Betreut werden sie von unserem Jugendwart Heiko Mohr. Gerne würden wir noch einige junge Bürger von 18 bis 35 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr aufnehmen. Besuchen Sie uns einfach. Wir informieren Sie gerne über die Hilfe am Nächsten.


EURO - Kurse

Die Europäische Zentralbank wird die endgültigen Wechselkurse der nationalen Währungen der elf EURO -Teilnehmerländer zum EURO voraussichtlich erst am frühen Nachmittag des 31.12.1998 fest-legen.


Gottesdienste zum Jahresausklang
  • 20.12.1998 Gottesdienst um 09:30Uhr
  • 24.12.1998 Christvesper 17:30Uhr unter Mitwirkung des gemischten Chores
  • 25.12.1998 Gottesdienst 09:00Uhr
  • 31.12.1998 Zum Altjahrsabend, Gottesdienst 17:30Uhr


Reet statt Böller

Mit dem Abbrennen von Feuerwerkskörpern ist das hohe Risiko verbunden, daß Reetdachhäuser dabei in Flammen aufgehen könnten. Die Böller und Raketen können Reetdächer in sekundenschnel-le in Brand setzen. Bereits 1983 wurde unser Dorf im Regionalplan mit dem Prädikat eines "besonders zu erhaltenen Ortsbildes" ausgewiesen. Es wäre doch wirklich schade, wenn diese einmaligen und ansehnlichen, alten Häuser ein Opfer der Flammen werden würden. Knaller sind bundesweit ohnehin nur am 31. Dezember und in der Nacht zum 1. Januar erlaubt. In den Reetdach-Gemeinden gilt das an den übrigen Tagen bestehende Verbot auch an diesen beiden Tagen. Die Sonderregelung gilt allen pyrotechnischen Gegenständen der Klasse II, also Feuerwerkskörpern. Im Umkreis von 100 Metern um reetgedeckte Häuser ist das Verwenden von Feuerwerkskörpern aller Art bei Strafe untersagt. Bei einem Verstoß drohen Bußgelder bis zu 10.000 DM.
Armin Stern


In eigener Sache

Seit 1979 erscheint in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen unsere Borsflether Zeitung. Immer wieder haben engagierte Bürgerinnen und Bürger Artikel geschrieben und versucht, alle unsere MitbürgerInnen auf den Laufenden zu halten. Erschienen in den ersten Jahren noch bis zu 4 Ausgaben pro Jahr, ist die Häufigkeit in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Wir wollen die Tradition unserer Borsflether Zeitung wieder aufleben lassen und mit 1 bis 2 Ausgaben pro Jahr weiterführen. Dazu brauchen wir aber die Mitarbeit unserer Leser. Bitte zögern Sie nicht, Artikel einzubringen oder Ihre Meinung in Form eines Leserbriefes darzustellen.


LETZTE MELDUNG - LETZTE MELDUNG - LETZTE MELDUNG - LETZTE MELDUNG

Für die Pastorenstelle ist Pastor Ekkehard Maase (34) aus Westerrönfeld vorgesehen. Er wird die Christvesper am 24.12. um 17:30Uhr halten. Ab 01.01.99 wird er die Kirchengemeinden Borsfleth und Neuenkirchen seelsorgerisch betreuen. Er wird weiterhin in das Pastorat zu Borsfleth einziehen. Seine Einführung findet am 07.03.99 um 09:30Uhr in Neuenkirchen statt.

Wir wünschen allen Borsflethern ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches, erfolgreiches Neues Jahr 1999!



IHRE BORSFLETHER ZEITUNG